Systematik | |
Name: | Giebel (Silberkarausche) |
wissenschaftlich: | Carassius gibelio (Bloch, 1782) |
Familie: | Karpfenfische (Cyprinidae) |
Ordnung: | Karpfenartige (Cypriniformes) |
Der Giebel wird allgemein als eingeschleppte Fischart angesehen. Die ursprünglich aus Ostasien eingeführte Art bevölkert heute viele unserer stehenden und langsam fließenden Gewässer, wo sie sich überwiegend von tierischen Bodenorganismen und pflanzlichem Detritus ernährt. Der Giebel besitzt große Ähnlichkeit mit unserer heimischen Karausche. Da er zudem ganz ähnliche Ansprüche an seinen Lebensraum stellt und daher oft die gleichen Gewässer bevölkert, werden diese beide Arten häufig nicht weiter unterschieden.
Ähnlich wie bei der Karausche ist auch der Giebel extrem anpassungsfähig und in der Lage, auch unter extremen Bedingungen wie Sauerstoffmangel oder drohende Austrocknung zu überleben. Eine weitere Besonderheit liegt in der Fortpflanzungsform dieser Fischart, die ihm weitere Konkurrenzvorteile bringt. Giebel bilden in vielen Gewässern Mitteleuropas Bestände, die ausschließlich aus weiblichen Tieren bestehen und die sich durch sogenannte Gynogenese vermehren. Dabei wird die Zellteilung durch das Sperma anderer Cypriniden (z.B. Karauschen, Karpfen) angeregt, ohne dass männliches Erbgut in den Zellkern gelangt.
Wirtschaftlich spielt der Giebel in Deutschland kaum eine Rolle, die Fischart wird jedoch (auch bei Anglern) regelmäßig als Köderfisch verwendet oder in Gewässern ausgebracht, die für anspruchsvollere Arten nicht mehr geeignet sind.