Glossar

Fachbegriffe rund um das Thema Gewässer und Fische

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Das Glossar auf anglermap.de enthält kurzgefasste Erklärungen zu zahlreichen Fachbegriffen rund um das Thema Gewässer und Fische. An verschiedenen Stellen finden Sie zudem Verweise auf weiterführende Artikel wie z.B. aus unserem Fischlexikon

A
abiotischunbelebt - Abiotische Umweltfaktoren sind die Boden-, Wasser- und Luftverhältnisse eines Biotops bzw. Habitats einschließlich der klimatischen Verhältnisse
AbundanzAnzahl der Individuen einer Art bezogen auf eine bestimmte Fläche bzw. auf ein bestimmtes Siedlungsgebiet. Als (Siedlungs-)Gebiet können hierbei verschiedene Bereiche wie z.B. ein See, Bereiche eines See oder Abschnitte eines Flusses betrachtet werden. So zeigen i.d.R. Arten in ihrem typischen Lebensraum (z.B. Barben oder Nasen in bestimmten Regionen eines Fließwassers) auch die größte Abundanz. Siehe auch Populationsdichte
AdaptionAnpassung einer Art an veränderte Lebensbedingungen (z.B. Regulierung, Stau, Umweltbelastungen)
adulterwachsen, geschlechtsreif - die erwachsenen, fortpflanzungsfähigen Individuen einer Art nennt man Adulttiere bzw. Adulte
Aggregationals Aggregation bei Fischen bezeichnet man eine nicht sozial bedingte Ansammlung von Fischen an einem bestimmten Ort. Die Bildung dieser sogenannten Scheingesellschaft verschiedener Fischarten resultiert z.B. aus der gemeinsamen Nutzung eines Futter- oder Überwinterungsplatzes, aber auch aus der gleichzeitigen Nutzung von Verstecken z.B. vor Fressfeinden.
allochtonals allochtone Arten bezeichnet man gebietsfremde, d.h. bewusst eingeschleppte bzw. verbreitete oder ehr zufällig (z.B. über Schiffe) eingeschleppte Arten. Gegenteil: autochton
anadromanadrome Fischarten wandern zum Ablaichen vom Meer flussaufwärts in ihre Heimatgewässer (Beispiele: Lachs, Meerforelle, Maifisch). Gegenteil: katadrom
anthropogendurch menschliches Handeln bedingt. So sind z.B. unsere Flüsse in großen Teilen vom Menschen verändert oder reguliert, d.h. anthropogen beeinflusst
Artalle Individuen, die sich natürlich untereinander fortpflanzen und in den typischen Merkmalen mit ihren Nachkommen übereinstimmen, bilden eine Art. Eine Fortpflanzung mit nahen Verwandten ist aufgrund z.B. geografischer oder genetischer Barrieren nicht möglich oder führt zu Bastarden bzw. Hybriden
Äschenregionoberer Region eines Fließgewässers mit wechselnd eher ruhiger bis starker und auch turbulenter Strömung. Charakteristisch ist eher kühles Wasser mit hohem Sauerstoffgehalt, Gewässerbett aus grob bis feinkörnigen Kiesablagerungen und stärkerem Wasserpflanzenbewuchs als in der Forellenregion. Leitart ist die Äsche, weitere häufige Arten sind: Döbel, Hasel, Forelle, Schneider, Nase, Elritze, Gründling, Schmerle
autochtonals autochtone Arten werden die Arten bezeichnet, die in einem Gebiet von sich aus angesiedelt haben und somit als einheimisch bzw. indigen zu betrachten sind. Gegenteil: allochton
B
Barbenregionmittlere Flussregion mit eher schwacher und wenig turbulenter Strömung und reicher Ufervegetation. Die Wassertemperatur schwankt stärker und liegt meist bei bis zu 15° C. Der Gewässergrund besteht meist aus grobkörnigem Sand bzw. Geröll- und Kiesablagerungen, der Sauerstoffgehalt schwankt auf mittlerem Niveau.
Namensgebende Leitart ist die Barbe. Weitere oft häufige Arten: Nase, Aland, Hasel, Döbel, Rapfen, Gründling, Barsch, Aal
Benthosals Benthos wird die Lebensgemeinschaft am Gewässerboden bezeichnet, größere und mit bloßem Auge erkennbare Tiere (z.B. Würmer, Krebstiere, Insektenlarven) werden als Makrozoobenthos, Kleinstlebewesen (z.B. Ciliaten, Bakterien) als Mikrozoobenthos zusammengefasst
Biodiversitätauch Biologische Vielfalt - bezeichnet die Vielfalt der Arten, die genetische Vielfalt und die Vielfalt der Ökosysteme dieser Welt..
Bioindikatorenals sog. Bioindikatoren, Zeigerarten oder Indikatorarten werden Tiere oder Pflanzenarten verwendet, die auf unterschiedliche Art Hinweise auf biotische und abiotische Umweltbedingungen aufzeigen. So kann das Vorhandensein oder Fehlen bestimmter Arten zur Bewertung der Qualität der Lebensbedingungen oder deren Veränderung ebenso herangezogen werden wie die Analyse der Inhaltsstoffe bestimmter Organismen Informationen zur Schadstoffbelastung des Lebensraumes liefert. Im Rahmen des Umwelt- bzw. Biomonitoring spielten Fische bisher eine eher untergeordnete Rolle (z.B. Elritzen zur Bewertung von Trinkwasserqualität), erfahren jedoch besonders im Zusammenhang mit der angestrebten Verbesserung der Strukturgüte unserer Fließgewässer immer mehr Beachtung
Biologisches GleichgewichtFließgleichgewicht biologischer Systeme, das sich in einer bestimmten Zeitspanne aufgrund natürlicher Regulationsmechanismen einstellt
Biomonitoringzeitlich regelmäßige und wiederholte Beobachtung des Vorhandenseins und des Zustandes bestimmter Pflanzen- und Tierarten zur Bewertung der Umweltqualität und der frühzeitigen Erkennung und Prognose von Veränderungen. Häufig werden hierzu die sog. Indikatorarten herangezogen. Fischmonitoring, d.h. regelmäßige Kontrolle des Bestandes und der Entwicklung der Fischarten in Deutschland erfolgt nicht flächendeckend und eher unregelmäßig. Die hierzu vorhandene Datenlage ist eher dürftig.
Biosphärevon Lebewesen bewohnter Teil der Erde. Die Biosphäre ist die Gesamtheit aller Ökosysteme dieser Erde, sozusagen das globale Ökosystem
biotischbelebt − Biotische Umweltfaktoren sind Faktoren, die in unterschiedlicher Weise auf Lebewesen einwirken und sich aus dem Zusammenleben innerhalb eines Ökosystems ergeben. Hierzu gehören z.B. die Räuber-Beute-Beziehung, Parasitismus und Konkurrenz um relevante Ressourcen wie vor allem Nahrung.
BiotopLebensraum für Tiere und Pflanzen (und natürlich auch uns Menschen) als kleinste Einheit der Biosphäre und räumlich abgrenzbare Landschaftsbestandteile. Beispiele: Wattlandschaft, Streuobstwiese, Bach, Flussaue.
BiozönoseLebensgemeinschaft zwischen meistens mehreren oder vielen Pflanzen- und Tierarten, die zumindest teilweise in einem Abhängigkeitsverhältnis untereinander stehen
Brachsenregionuntere Region eines Flusses mit meist geringem Strömung, Wassertemperaturen von bis zu 20° C, eher geringem Sauerstoffgehalt, oft starkem Wasserpflanzenbewuchs und sandigem, manchmal auch schlammigem Untergrund. Diese Flussregion ist hinsichtlich der vorkommenden Arten die artenreichste mit der Leitfischart Brachsen. Weitere oft häufige Arten: Rotauge, Rorfeder, Karpfen, Schleie, Flussbarsch, Hecht, Zander.
BrachsenseeCharakteristisch für die meist größeren und tiefen Brachsenseen sind ausgeprägte Flachwasserzonen, im Sommer stabile Schichtung und Sauerstoffmangel in Bodennähe. Der Gewässergrund ist in der Tiefe mit Faulschlamm bedeckt, die Sichttiefe beträgt in der warmen Jahreszeit oft weniger als 1 Meter. Typische Fischarten sind neben der Leitart Brachsen die Weissfischarten Rotauge, Rotfeder und Güster sowie Karpfen, Schleien, Hechte, Barsche, Welse und Aal
C
CBDBiodiversitätskonvention (engl. Convention of Biological Diversity). Die Vereinbarung wurde 1992 in Rio de Janeiro auf der Konferenz der Vereinten Nationen zu Umwelt und Entwicklung (UNCED) erstmals ausgehandelt und stellt ein international geltendes Vertragswerk dar, dem sich bis heute ca. 190 Vertragspartner angeschlossen haben und die von 168 Staaten (darunter auch Deutschland) unterzeichnet wurde.
CoregonenCoregonen sind eine Gattung der Forellenfische (Salmonidae). Weitere Namen für diese Fischgattung, die gleichzeitig die bei weitem artenreichste unter den Forellenfischen ist, sind Renken, Felchen, Schnäpel oder Maränen. Bekannte Arten sind z.B. die kleine und große Maräne, Nord- und Ostseeschnäpel oder das Bodenseefelchen
Coregonenseesiehe Felchensee
Cyprinidenals Cypriniden werden die Karpfenfische (Cyprinidae) bezeichnet. Charakteristisch für diese Fischfamilie sind neben dem Fehlen einer Fettflosse die zahnosen Kiefer, die Ausbildung von ein- oder mehrreihiger Schlundzähne und die geteilte Schwimmblase. Die Karpfenfische sind die artenreichste Familie der Knochenfische, aber auch der Wirbeltiere. Bekannteste Vertreter sind neben Karpfen oder Schleien vor allem die auch als Weissfische bezeichneten Arten Rotauge, Rotfeder, Brachsen oder Döbel
D
dimiktischGewässer mit dimiktischer Zirkulation werden zwei mal pro Jahr (Herbst und Frühjahr) vollständig durchmischt. Diese Zirkulationstypen sind unseren Breiten typisch, weitere Typen wie monomiktische, oligomiktische oder polymiktische Zirkulationstypen sind eher in tropischen Regionen zu finden
E
Epilimnionwärmere Oberflächenschicht eines Gewässers während der Stagnation
Epi-Potamalentspricht der Barbenregion in der limnologischen Einteilung eines Fliessgewässers
Epirhithralentspricht der Oberen Forellenregion in der limnologischen Einteilung eines Fliessgewässers
euryökArten mit einem sehr weiten Toleranzbereich gegenüber vielen Umweltfaktoren (z.B. Temperatur, Sauerstoffgehalt, Gewässerstruktur) werden als euryöke Arten bezeichnet. Typisches Beispiel bei den Süßwasserfischen sind Arten wie Rotauge oder Barsch. Gegenteil: stenök
eutrophnährstoffreich, siehe auch Trophie
Eutrophierungals Eutrophierung wird der Vorgang der Nährstoffanreicherung eines Gewässers oder sonstigen Standortes bezeichnet. Als Ursache kommen sowohl natürliche (z.B. Laubeinfall) als auch künstliche (z.B. Eintrag von Dünger, Abwasser, Futtermittel) in Frage
F
FaunaGesamtheit aller Tiere eines Gewässers, eines Standortes, eines Gebietes oder einer Region
FelchenseeCharakteristisch für den Felchen- oder Coregonensee sind steile Uferflanken, große Wassertiefen mit ausreichend Sauerstoff auch noch in Bodennähe. Die Wassertemperatur ist stabil niedrig, der Gewässergrund meist sandig bis kiesig. Leitart sind die Coregonen, weitere oft häufige Arten: Seeforelle, Seesaibling, Quappe, Barsch, Hecht, Schmerle
FischbiotopLebensraum für Fische, z.B. Fließ- oder Stillgewässer, Salz- oder Süßwasser
Fließgewässer-
Region
Fliessgewässer werden entlang ihres Verlaufes hinsichtlich hauptsächlich vorkommender Hauptfischarten aufgeteilt in: Forellenregion, Äschenregion, Barbenregion, Brachsenregion und Kaulbarsch-Flunderregion
FloraGesamtheit aller Pflanzen eines Gewässers, eines Standortes, eines Gebietes oder einer Region
Flussseevon einem Fließgewässer durchflossener See, bei dem eine Durchwanderung von z.B. Fischarten nicht durch Stauwerke und andere Hindernisse verhindert wird. Typisch für diese Seen ist dementsprechend eine häufig sehr hohe Anzahl vorkommender Fischarten, da sowohl typische Arten der Stillgewässer (limnophile Arten) als auch ausgesprochene Fließwasserarten (reophile Arten) anzutreffen sind
ForellenregionOberlauf eines Fließgewässers mit meist starker und turbulenter Strömung, stabil kühlem Wasser meist unter 10° C, hohem Sauerstoffgehalt und felsigem bzw. steinigem Gewässergrund. Leitart ist die Bachforelle, weitere vertretene Arten: Elritze, Groppe, Schmerle, Bachneunauge. Weitere Untergliederung in Obere und Untere Forellenregion, Unterscheidung hinsichtlich Wassertemperetur, Nährstoffen und Fischarten (Obere Forellenregion hauptsächlich Bachforelle und Groppe)
Forellenseein Gebirgslagen zu findende meist nährstoffarme (oligotroph) Gewässer mittlerer Größe und Tiefe mit hohem Sauerstoffgehalt und meist großer Sichttiefe. Der Gewässergrund ist kiesig mit Stein- und Geröllauflage. Leitart ist die Seeforelle, weitere typische Arten: Elritze, Groppe, Schmerle
fossilals fossil werden alle die Arten bezeichnet, die bereits lange (mehr als 10.000 Jahre) ausgestorbenen sind. Gegensatz: rezent
Freiwasser-
laicher
Freiwasserlaicher geben ihre Eier und Samen im freien Wasser ab. Typische Vertreter sind die Renkenarten
G
Gewässer-
güteklasse
die Gewässergüteklasse sagt etwas über den Belastungszustand eines Fließgewässers mit organisch abbaubaren Substanzen aus. Die biologische Einteilung der Fließgewässer erfolgt heute mittels 8 verschiedener Stufen, denen 5 verschiedene Güteklassen (GK) zugrunde liegen.
  • GK I: unbelastet bis sehr gering belastet
  • GK I-II: gering belastet
  • GK II : mäßig belastet
  • GK II-III: kritisch belastet
  • GK III: stark verschmutzt
  • GK III-IV: sehr stark verschmutzt
  • GK IV: übermäßig verschmutzt
  • GK V: ökologisch zerstört
H
HabitatWohnstätte oder Standort, den eine Art typischerweise besiedelt
Hecht-
Schleie-See
Dieser Gewässertyp ist meist durchgehend flach mit ausreichend hohem Sauerstoffgehalt in allen Tiefen. Aufgrund der geringen Tiefe ist die Wassertemperatur recht hoch. Der Gewässergrund ist oft schlammig, häufig finden sich ausgedehnte Wasserpflanzenbestände nicht nur in Ufernähe, die Sichttiefe kann sehr gut sein. Neben den Leitarten Hecht und Schleie finden sich die Weissfischarten Rotauge, Rotfeder, seltener Brachsen sowie die Arten Karpfen, Karausche, Giebel, Aal und verschiedene Kleinfischarten wie Bitterling, Moderlieschen oder Schlammpeitzger
holomiktischholomiktische Gewässer werden mit einsetzender Zirkulation vollständig durchmischt, d.h. die Zirkulation erfasst alle Wasserschichten von der Oberfläche bis zum Gewässergrund
HybrideErgebnis der Kreuzung zweier Arten, die Nachkommen sind i.d.R. nicht fortpflanzungsfähig
hypertrophextrem nährstoffreich, siehe auch Trophie
HypertrophierungVorgang der Überdüngung eines Gewässers oder eines sonstigen Standortes
Hypolimnionkältere Tiefenwasserschicht eines Gewässers während der Stagnation
Hypopotamalentspricht der Kaulbarsch-Flunderregion in der limnologischen Einteilung eines Fliessgewässers
Hyporhithralentspricht der Äschenregion in der limnologischen Einteilung eines Fliessgewässers
I
Indikatorartsiehe Bioindikator
Indikator-
Organismen
siehe Bioindikator
J
K
katadromkatadrome Fischarten wandern zum Ablaichen flussabwärts ins Meer (Beispiele: Aal, Flunder). Gegensatz: anadrom
Kaulbarsch-
Flunderregion
unterste Region eines Fliessgewässers im Mündungsdelta zum Meer. Deutlicher Einfluss der Gezeiten, meist langsam und träge fließendes Brackwasser mit in der Regel sandigen und schlammigem Boden und Wassertemperaturen von mehr als 20° C. Leitfischarten sind Kaulbarsch und Flunder, weitere häufige Arten: Aal, Meeräsche, Stör, Stint, Zander, Güster
KieslaicherTypische Kieslaicher sind die Wanderfische Lachs und Meerforelle, die im Kies eine Laichgrube schlagen und ihre Eier und Samen dem Lückensystem des Kiesgrundes überlassen. Weitere Kieslaicher: Bachforelle Neunaugen, Äsche, Barbe, Nase
Knochenfischeunsere heimischen Süßwasserfische gehören zur Klasse der Knochenfische (Osteichthyes)
Knorpelfischezu den Knorpelfischen (Chondrichthyes) gehören z.B. Salzwasserarten wie die Haie und Rochen)
KrenalQuellregion eines Fliessgewässers
L
Laichbedingungenhinsichtlich ihrer Laichansprüche werden insbesondere unterschieden: Freiwasserlaicher, Pflanzenlaicher, Sandlaicher und Kieslaicher
Laichzeitje nach Zeitpunkt des Ablaichens unterscheidet man vor allem Frühjahrslaicher (z.B. Rotauge, Barsch), Sommerlaicher (z.B. Karpfen, Schleie) und Winterlaicher (z.B. Forellen, Hecht)
LimnologieGegenstand limnologischer Forschung sind die Binnengewässer, deren chemische und physikalische Eigenschaften und deren Organismen. Die Limnologie ist demnach die Wissenschaft von den Binnengeässern als Ökosystem und wird oft auch als Süßwasserbiologie bezeichnet
limnophilbevorzugter Lebensraum limnophiler Fischarten sind stehende Gewässer. Typische Arten sind z.B. Karpfen oder Schleien. Gegensatz: reophil
M
meromiktischGewässer, bei denen Teile der tieferen Wasserschichten von der Zirkulation ausgeschlossen sind (die sich nach der Stagnation nicht vollständig durchmischen), werden als meromiktische Seen bezeichnet
mesotrophmittleres Nährstoffangebot, siehe auch Trophie
Metalimnionsiehe auch Sprungschicht
Metapotamalentspricht der Brachsenregion in der limnologischen Einteilung eines Fließgewässers
Metarhithralentspricht der Unteren Forellenregion in der limnologischen Einteilung eines Fließgewässers
N
NahrungsketteDer Begriff Nahrungskette bezeichnet in der Ökologie und in der Ökotoxikologie die linearen energetischen und stofflichen Beziehungen von aufeinanderfolgenden Organismenpopulationen, bei denen sich die Organismen des jeweils folgenden Trophieniveaus von den Organismen des vorangegangenen Trophieniveaus ernähren (Quelle: Wikipedia).
Am Anfang der Nahrungskette stehen die Primärproduzenten, die organische Substanz aus anorganischen Stoffen durch den Prozess der Photosynthese (oder Chemosynthese) aufbauen. Die hiermit gebildete Biomasse dient als Nahrungsgrundlage für die nachfolgenden Konsumenten.
Typische Nahrungskette im Gewässer: Algen - Kleinkrebse - Rotauge - Hecht (-Mensch).
O
Ökologische StabilitätGrad der Fähigkeit eines Ökosystems, einwirkende Belastungen, Veränderungen, Schädigungen auszugleichen (Regenerationsfähigkeit)
Ökosystemals Ökosystem wird das System verstanden, in dem die vorhandene Lebensgemeinschaft (Biozönose) und der zugehörige Lebensraum (Biotop) erfasst und in seinen Wechselwirkungen betrachtet wird.
Vereinfacht: Biotop (Lebensraum) + Biozönose (Lebensgemeinschaft) = Ökosystem.
Ökosysteme sind offene Systeme, die über das Zusammenwirken von Lebensraum und Lebensgemeinschaft sowie den vorhandenen Stoffkreisläufen und damit verbundenen Energieumwandlungen eine Einheit bilden. Unter natürlichen Bedingungen sind sie selbstregulierend, diese Fähigkeit geht jedoch mit zunehmender menschlicher (anthropogener) Beeinflussung verloren.
Ökotonals Ökoton oder auch Rand- oder Saumbiotope werden Übergangsbereiche bzw. Grenzbereiche zischen verschiedenen Pflanzen- und Tiergesellschaften oder Biotoptypen bezeichnet. Besonderheit der Ökotone ist die i.d.R. eine sehr hohe Artenvielfalt dieser Bereiche. Typisches Beispiel ist der Uferbereich eines Flusses, der den Übergang zwischen dem Gewässer und der umgebenden Landoberfläche bildet.
oligotrophnährstoffarm, siehe auch Trophie
P
Pflanzenlaicherden Pflanzenlaichern dienen Unterwasserpflanzen, aber auch die Ufervegetation oder überschwemmte Wiesen als Laichsubstrat. Typische Vertreter: Hecht, Barsch, Rotauge, Brachsen
polytrophsehr nährstoffreich, siehe auch Trophie
PopulationGesamtheit der Individuen einer Art, die in einem bestimmten Areal zu einer bestimmten Zeit eine natürliche Fortpflanzungsgemeinschaft bilden
PopulationsdichteGröße einer Population bzw. Individuendichte (Anzahl pro Fläche oder Raum) eines Art in einer betrachteten Fläche oder einem betrachteten Raum (z.B. ein See). Siehe auch Abundanz
PotamalFlussregion eines Fliessgewässers
Q
R
Randbiotopsiehe auch Ökoton
Redynamisierungbei Fließgewässern versteht man hierunter die Unterstützung natürlicher Prozesse eines Fließwassersystems durch Entfernung von Regulierungselementen (z.B. seitliche Steinpackungen, Schwellen, Buhnen u.a.).
RenaturierungUnter Renaturierung versteht man die Überführung eines durch den Menschen veränderten bzw. geschädigten Lebensraum in einen naturnäheren Zustand. Typische Bespiele sind z.B. der Gewässerrückbau, Anschluss von Altarmen, Entfernung von Deichen oder Wehranlagen. Durch das Entfernen von Regulierungselementen in Fließgewässern wird der Prozess der Renaturierung durch die zumindest teilweise wieder mögliche natürliche Ausweitung und Veränderung des Flusslaufes verstärkt. In diesen Fällen ist der Begriff Redynamisierung eher zutreffend.
reophiltypische reophile, d.h. strömungsliebende Fischarten sind z.B. Barbe, Nase, Bachforelle, Elritzen, Groppen. Gegensatz: limnophil
rezentals rezent werden alle heute lebenden bzw. erst vor kurzem (innerhalb der letzten 10.000 Jahre) ausgestorbene Arten bezeichnet. Gegensatz: fossil
RhithralBachregion eines Fliessgewässers
Rote ListeAuflistung gefährdeter Pflanzen- und Tierarten. Entsprechende Listen werden sowohl international (weltweit gefährdete Arten), für Staaten oder einzelne Bundesländer erstellt und in regelmäßigen Abständen aktualisiert
Rundmäulerzur Klasse der Rundmäuler (Cyclostomata) gehören u.a. die Ordnung der Neunaugen (Petromyzontiformes) mit den bei uns vorkommenden Arten Bachneunauge (Lampetra planeri), Flussneunauge (Lampetra fluviatilis) und Meerneunauge (Petromyzon marinus).
S
Salmonidenals Salmoniden bezeichnet man die Fischfamilie der Forellenfische (Salmonidae). Zu dieser Familie gehören neben den Forellen und Lachsen auch die Renken und die Äsche. Allen diesen Arten gemeinsam ist die charakteristische Fettflosse und ihre Beliebtheit als Angel- und Speisefische
SandlaicherLaichsubstrat für den Sandlaicher ist eher feinkörniger Kies oder Sand. Typische Vertreter: Gründling und Ukelei
Saprobienindexin die Beurteilung von Gewässern gehen heute neben abiotischen (z.B. Temperatur, ph-Wert, Sauerstoffgehat, Phosphatgehalt) schon seit langem auch biotische Faktoren ein. Als sog. Saprobionten werden vor allem das Vorhandensein von Kleinlebewesen wie z.B. Insektenlarven, Kleinkrebsen, Bakterien oder Pilze zur Beurteilung von Fließgewässern herangezogen. Anhand des so ermittelten Saprobienindex erfolgt z.B. die Einteilung der Fließgewässer in die sog. Gewässergüteklassen.
SaprobiontenOrganismen, die im Gewässer für die Zerkleinerung und Zersetzung anfallender organischer Substanzen sorgen. Je nach Funktion werden die Zerkleinerer (z.B. Kleinkrebse) und die Mineralisierer (z.B. Bakterien und Pilze) unterschieden.
Saumbiotopsiehe auch Ökoton
Schichtungin Stillgewässern, die eine gewisse Mindesttiefe aufweisen und eher windgeschützt liegen, tritt aufgrund der sog. Dichteanomalie des Wassers im Verlauf der warmen Jahreszeit eine mehr oder weniger stabile Schichtung des Wasserkörpers auf. Diese Schichtung besteht aus einer deutlich wärmeren Oberflächenschicht (Epilimnion), einer kalten Tiefenwasserschicht (Hypolimnion) und einer dazwischen liegenden, sog. Sprungschicht (Metalimnion). Im Winter tritt manchmal eine sog. inverse Schichtung auf, hier ist die wärmere Schicht die Oberflächennahe. Auf diese Phase der Stagnation erfolgt zum Herbst bzw. Frühjahr (bei inverser Schichtung) hin bei sich wieder angleichenden Wassertemperaturen die sog. Zirkulation, bei der sich die Wasserschichten wieder vollständig (holomiktische Seen) oder zumindest teilweise (meromiktische Seen) vermischen.
SeetypenStillgewässer werden hinsichtlich ihrer Eigenschaften und ihrer Eignung als Fischbiotop unterschieden in Forellenseen, Felchenseen, Brachsenseen, Hecht-Schleie-Seen und Zanderseen
Speziessiehe Art
SprungschichtÜbergangsbereich zwischen im Sommer warmer Oberflächenschicht und kalter Tiefenwasserschicht. Die Sprungschicht besitzt häufig keine starke vertikale Ausdehnung, die Temperaturunterschiede und teilw. auch der Sauerstoffgehalt variieren innerhalb dieser Wasserschicht jedoch oft sehr stark
StagnationZustand der stabilen Schichtung eines Gewässers. Auf die Stagnation folgt die vollständige oder nur Teilbereiche erfassende Zirkulation
stationärstationäre Fischarten verbleiben zum Ablaichen in ihrem Heimatgewässer, führen hierbei zum Teil auch kleinere oder größere Wanderungen zu ihren Laichplätzen durch
stenökArten mit einem nur sehr schmalen Toleranzbereich gegenüber vielen Umweltfaktoren (z.B. Temperatur, Sauerstoffgehalt, Gewässerstruktur) werden als stenöke Arten bezeichnet. Stenöke Arten reagieren oft sehr sensibel auf Veränderung einzelner Faktoren ihres Lebensraumes. Typisches Beispiel bei den Süßwasserfischen sind Arten wie Schneider oder Neunaugen Gegenteil: euryök
Strukturgütedie Strukturgüte ist ein Bewertungsmaßstab zur Einstufung von Fließgewässern hinsichtlich ihrer Natürlichkeit. Hierzu gehören z.B. der Grad der Verbauung, der Zustand der Ufervegetation und das Potenzial zur natürlichen Veränderung des Flusslaufes. Ähnlich wie bei der Gewässergüteklasse erfolgt eine Einteilung in aktuell 7 verschiedene Strukturgüteklassen. Diese reichen von SGK I (naturnah) bis SGK VII (übermäßig geschädigt)
T
Trophieals Trophie oder Trophiegrad wird das Nährstoffangebot eines Standortes bezeichnet. Man unterscheidet je nach Menge des Nährstoffangebotes verschiedene Trophiestufen, die von oligotroph (nährstoffarm) bis hypertroph (extrem nährstoffreich) reichen
Trophiegradder Trophiegrad ist das quantitative Maß für die Nährstoffzufuhr und damit die Produktivität eines Ökosystems und ein wichtiger Faktor bei der Bestimmung der Gewässergüte
U
V
W
WeissfischeAls Weissfische werden umgangssprachlich eine Vielzahl von Arten zusammengefasst, deren äußerliche Gemeinsamkeit in ihrem silbrig-weißen Erscheinungsbild liegt. Diese Zuordnung ist sicher nicht eindeutig und umfasst meist vor allem die kleineren Arten wie Ukelei, Rotauge oder Rotfeder. Es werden jedoch auch eher großwüchsige Fischarten wie etwa der Brachsen hinzugerechnet. Wissenschaftlich sind sie einer Unterfamilie der Karpfenfische (Cyprinidae), den sog. Leuciscinae zuzuordnen, zu denen weitere Arten wie z.B. Nasen, Döbel oder der Rapfen gehören
Winterruheeinige Süßwasserfischarten halten bei niedrigen Wassertemperaturen eine Winterruhe, in der sie keine Nahrung aufnehmen. Hierzu gehören z.B. Karpfen, Schleien, Aale
Z
ZanderseeCharakteristisch für den Zandersee sind ein hoher Nährstoffgehalt, starker Planktonaufwuchs und meist geringe Unterwasservegetation. Entsprechend sind die Sichttiefen eher gering, Sauerstoff findet sich bei eintretender Schichtung in ausreichendem Maße oft nur in den oberen Wasserschichten. Der Seegrund ist meist von Schlamm bedeckt, in größeren Bereichen, vor allem in Ufernähe finden sich jedoch auch harte, steinige Grundpartien, die der Leitart, dem Zander, ausreichend geeignete Standplätze bieten. Weitere typische Fischarten: Ukelei, Stint, Rotauge, Brachsen, Güster, Barsch, Aal, Stichling
Zeigerartsiehe Bioindikator
Zeigerorganismensiehe Bioindikator
ZirkulationUmschichtung des Wasserkörpers von der Oberfläche bis zum Grund des Sees. Die Wassertemperatur ist bei Vollzirkulation in allen Schichten annähernd gleich. Zirkulation kann - bei im Sommer oder Winter geschichteten Gewässern - auf eine bestimmte Jahreszeit (hier Herbst und Frühjahr) beschränkt oder auch ganzjährig vorhanden sein (meist bei eher flachereren Gewässern mit starker Windeinwirkung).
Zirkulationstypenje nach Ausprägung der Gewässerschichtung und der Wiedervermischung der einzelnen Wasserschicten werden verschiedene Zirkulationstypen (s.a. holomiktisch, meromiktisch) unterschieden.