Wels (Silurus glanis)

Kurzbeschreibung der Fischart Wels

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Kurzbeschreibung

Systematik
Name:Wels (Waller)
wissenschaftlich:Silurus glanis (Linnaeus, 1758)
Familie:Echte Welse (Siluridae)
Ordnung:Welsartige (Siluriformes)

Der Wels ist unser größter stationärer Süßwasserfisch und lebt meist einzelgängerisch in vielen stehenden und langsam fließenden Gewässern Deutschlands. Dabei bevorzugt er sommerwarme und pflanzenreiche Reviere mit weichem, schlammigem Untergrund. Nur als Jungtier lebt er teilweise gesellig und ernährt sich zunächst von der wirbellosen Fauna seines Lebensraumes. Mit zunehmendem Alter wird er mehr und mehr zum Raubfisch und verschmäht auch Wasservögel, Amphibien und kleinere Wirbeltiere nicht. Seine Hauptnahrung besteht jedoch aus Fischen. Dabei vertilgt er die eher kleinwüchsigen Rotaugen oder Barsche ebenso wie größere Schleien, Zander, Hechte, Karpfen oder Aale.

Als überwiegend nachtaktiver Raubfisch liegt der Wels tagsüber oft verborgen unter Wasserpflanzen, umgestürzten Bäumen, unterspülten Ufern oder sonstigen Verstecken. Erst mit Einbruch der Dunkelheit wird er aktiv und geht auf Beutesuche, bei der ihm seine tastempfindlichen Barteln und sein äußerst empfindliches Gehör bei der Orientierung helfen.

Welse sind bei entsprechendem Nahrungsangebot sehr schnellwüchsig und erreichen schon im Alter von 2-3 Jahren die Geschlechtsreife. Ihr Gewicht liegt dann bei etwa 2 kg. Dabei gehört die Art zu den langlebigen Fischarten und kann ein Alter von bis zu 80 Jahren erreichen. Da der Wels zeitlebens weiterwächst, sind Größen von mehr als 2 Metern selbst in kleineren Standgewässern keine Seltenheit. Mit der Handangel wurden in Europa schon Welse von mehr als 2,70 m gefangen.

In seinem natürlichen Verbreitungsgebiet und unter guten Bedingungen sind oft größere reproduzierende Bestände anzutreffen, die auch regional kommerziell befischt werden. Auch in der Aquakultur wird er zunehmend genutzt, da sein weißes und grätenarmes Fleisch auch für die Vermarktung als Speisefisch von Interesse ist. Als Angelfisch ist er allein schon wegen seiner Größe sehr interessant. Der Wels wird daher sehr gerne und intensiv befischt, wobei aufgrund der potenziellen Größe und Kampfkraft der Art meist deutlich stärkeres Gerät zum Einsatz kommt als z.B. bei der Angelei auf Hecht oder Zander.