Für die deutsche Küche werden Nasen kaum verwertet. Grund für die Geringschätzung als Speisefisch ist sicher einerseits das eher weiche und nicht besonders aromatische Fleisch der Nase. Besonders aber sind es die für Karpfenfische typischen Y-Gräten im Muskelfleisch, die allein aufgrund ihrer Anzahl für viele abschreckend wirken. Selbst in früheren Zeiten, als Nasen in manchen Gewässern noch massenhaft auftraten und kommerzielle Flussfischerei noch an der Tagesordnung war, scheint die Art kaum eine nennenswerte Rolle gespielt zu haben. Sie wurde auch zu dieser Zeit als eher minderwertiger Fisch betrachtet und meist nur von Leuten gekauft, die sich keinen teureren Fisch leisten konnten.
© anglermap.de – strömender Flussabschnitt, ein gutes Angelrevier auf Nasen
Die Vermarktung als Speisefisch durch Berufsfischer spielt heute bundesweit keine Rolle mehr, zumal reine Flussfischerei in typischen stark strömenden Flüssen ohnehin kaum noch existiert.
Dabei ist das Fleisch der Nasen durchaus verwertbar und dort, wo sie heute wieder in großer Zahl vorkommen, spricht auch nichts gegen eine kulinarische Nutzung dieser Art. Mit etwas Erfindungsreichtum und geeigneten Gewürzen und Zutaten lassen sich auch aus einer gefangenen Nase durchaus ansprechende Fischmahlzeiten bereiten.
© anglermap.de – Nasen gehören schon lange zu den gefährdeten Fischarten in Deutschland
Für die Angelei in Deutschland hat die Nase dort, wo sie häufiger auftritt, eine durchaus wahrnehmbare Bedeutung. Schon aufgrund ihrer Größe ist sie ein interessanter Zielfisch und stellt den Angler aufgrund ihres Verhaltens und der Art ihrer Nahrungsaufnahme vor besondere Herausforderungen.