Aland (Leuciscus idus)

Verbreitung der Fischart Aland

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Verbreitung

Der Aland ist in ganz Deutschland vertreten und bildet in den Unterläufen der großen Flüsse wie zum Beispiel Rhein, Elbe, Weser und Oder seine größten Bestände. Er dringt dabei bis in das Brackwasser der Ostsee sowie die Flussmündungsbereiche der Nordsee vor. Als strömungsliebende (reophlile) Art ist er in abgeschlossenen Standgewässern ohne relevante Zuflüsse in der Regel nicht vertreten. In angeschlossenen Standgewässern wie Altarmen oder mit dem Fließwasser in Verbindung stehenden Abgrabungsgewässer findet man ihn dagegen ebenso regelmäßig wie in zahlreichen Kanälen, kleineren Flüssen und insbesondere in den zahlreichen durchströmten Seen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg.

Unterlauf der Elbe © anglermap.de – Flussunterlauf der Elbe bei Hamburg als typisches Alandrevier in Deutschland

Neben den natürlichen Vorkommen des Alands gibt es eine goldgelbe Farbvariante, die eigens für die Verwendung als Aquarien- oder Teichfisch gezüchtet wird und in dieser Verwendungsart in Deutschland häufig anzutreffen ist. Diese sogenannte Goldorfe findet man gelegentlich auch in natürlichen Gewässern, wo sie meist als Einzelexemplare aufgrund von Besatz von Teich- oder Aquarienbeständen zu finden sind, sich aber nicht vermehren.

Insgesamt werden die Bestände des Alands in Deutschland als mäßig häufig eingestuft, wobei sich die erfreuliche Verbesserung der Wasserqualität vieler Flüsse positiv auf die Bestandssituation dieser Art ausgewirkt hat.

Im Vergleich zum ebenfalls strömungsliebenden Döbel konzentrieren sich die Vorkommen des Alands mehr in Richtung der langsam fließenden Flussunterläufe einschließlich der Mündungsbereiche unserer großen Ströme und liegen somit im Bereich der Barben- bzw. insbesondere der Brachsenregion. Dagegen sucht der Döbel auch gerne stärkere Strömung und ist teilweise bis hinauf in die Forellenregion zu finden. Wertet man das Vorkommen von Döbeln eher als Zeichen geringer bis kaum vorhandener Sedimentbildung, scheint das Vorhandensein größerer Schwebstoffmengen und die damit einhergehende höhere Sedimentfracht eines Fließgewässers für die Bestandsbildung des Alands eher förderlich zu sein. Auch wenn Aland und Döbel oftmals gemeinsam auftreten, so findet man die größten Bestandsdichten des Alands oft dort, wo Döbel nicht oder nur in geringen Mengen auftreten. In Flussregionen, in denen der Döbel nennenswerte Bestände bildet, ist Aland dagegen oft nicht nachzuweisen.

Goldorfe © Bernd Stemmer – Zuchtform des Alands: die Goldorfe

Außerhalb Deutschlands ist der Aland in weiten Teilen des eurasischen Raums vertreten. Sein östliches Verbreitungsgebiet reicht dabei bis zum Lenasystem in der Republik Sacha (Jakutien), westlich des Rheinsystems sind natürliche Vorkommen bis hinein in den Norden Frankreichs anzutreffen. Hier befindet sich auch die westliche Verbreitungsgrenze der Art. Wir finden den Aland weder im äußersten Norden Skandinaviens, noch in Irland oder Schottland. Natürliche Vorkommen gibt es auch nicht in England oder in Italien, die in Norditalien und Südengland vorhandenen Vorkommen verdanken ihre Existenz der künstlichen Einführung dieser Fischart.