Barbe (Barbus barbus)

Bestimmung der Fischart Barbe

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Bestimmung

Charakteristisch für die Barbe ist ein stark unterständiges und rüsselförmiges Maul mit dicken fleischigen Lippen, welche im Bereich der Oberlippe mit 4 deutlich ausgebildeten Barteln besetzt sind. Diese Barteln sind jeweils paarig im Bereich der Mundwinkel sowie an der Oberlippe angeordnet.

Barbe © Bernd Stemmer – charakteristische Körperform der adulten Barbe

Die Flossen der Barbe zeigen eine graugrünliche Farbe, wobei die Brust-, Bauch- und Afterflosse sowie der untere Rand der Schwanzflosse oft auch leicht bis deutlich rot gezeichnet sind. Charakteristisch für die Rückenflosse der Barbe ist die besonders steife Ausbildung des längsten Hartstrahls, der zudem am Hinterrand stark gesägt ist. Auch für die Flossenfärbung der Barben gilt, dass sie stark abhängig vom Wohngewässer ist und daher als Bestimmungsmerkmal nur bedingt herangezogen werden kann.

Barbe © H.-J. Jochims – Kopf der juvenilen Barbe

Kopf und Rücken der Barben sind eher dunkel gefärbt mit Farbtönen, die von braun über graugrün bis olivgrün reichen. Die Flanken sind etwas heller und zeigen mehr oder weniger gleichmäßig eine leicht gelblicher bis goldgelber Tönung. Zum Bauch hin hellt sich der Körper weiter auf. In diesem Bereich sind die Barben von eher weißlicher Färbung. Die Schuppenstruktur ist klar erkennbarer, die Größe der Schuppen eher klein mit durchschnittlich 55-65 Stück entlang der Seitenlinie. Die Farbgebung insbesondere der Rücken- und Flankenpartie ist dabei ebenso wie bei vielen anderen Arten stark abhängig von der Umgebung des jeweiligen Lebensraumes und kann somit stark variieren. Darüber hinaus variiert das äußere Erscheinungsbild auch noch in Abhängigkeit vom Lebensalter. Während die Färbung von Rücken- und Flankenpartie beim erwachsenen Tier eher gleichmäßig erscheint, ist die Farbgebung beim Jungfisch bis zum adulten Tier von einer leicht punktförmigen bis fleckigen Ausprägung und führt gerade in diesem Jungstadium zu häufigen Verwechslungen mit Arten wie dem Gründling.

Barben sind aufgrund ihrer äußeren Erscheinungsform und als adultes Tier zusätzlich aufgrund ihrer Größe meist eindeutig von anderen Arten unterscheidbar. Verwechslungen können sich jedoch leicht im Jungfischstadium ergeben, da in dieser Lebensphase eine starke Ähnlichkeit zum Beispiel mit dem Gründling besteht. Zwischen diesen beiden Arten sind Verwechslungen auch daher leicht möglich, da beide Arten in dieser Wachstumsphase der Barbe in ähnlichen Gewässerbereichen der Fließgewässer anzutreffen sind. Während die erwachsenen Barben eher tiefe und kiesige Bereiche aufsuchen, bevorzugt die junge Barbe eher langsamer strömende und sandige Areale, die auch dem typischen Lebensraum der Gründlinge entsprechen.

Barbe und Gründling © H.-J. Jochims – Barbe (unten) u. Gründling im Vergleich

Die auf den ersten Blick erscheinende Übereinstimmung kann durch einen Blick auf die Ausprägung der Flossenfärbung sowie die bei der Barbe vorhandenen 4 Barteln leicht korrigiert werden. Während sich die im Jugendstadium der Barben vorhandene punktförmige bis fleckige Zeichnung nicht in den Flossen fortsetzt, sind insbesondere Schwanz- und Rückenflosse der Gründlinge deutlich gezeichnet. Darüber hinaus finden sich beim Gründling nur 2 Barteln, wobei die eindeutige Bestimmung der Anzahl von Barteln gerade bei kleinen Exemplaren nicht immer ganz einfach ist.

Im adulten Stadium sind es vor allem die Barteln, die unter anderen Merkmalen eine deutliche Unterscheidung von anderen Fischarten des gleichen Lebensraums ermöglichen. So ist aufgrund der stark unterständigen Maulstellung und der langgestreckten Schnauzenspitze eine gewisse Ähnlichkeit mit der Nase oder Zährte vorhanden. Ein genauerer Blick auf die Form der Maulöffnung sowie eben diese bei der Barbe vorhandenen Barteln sollte hier aber schnell Klarheit verschaffen.

Barbe © anglermap – adulte Barbe im Warener Müritzeum

Insgesamt zeigt die Barbe mit ihrer stark an die Strömungsverhältnisse des Lebensraumes angepassten, fast torpedoförmige Körperform ein sehr charakteristisches Erscheinungsbild, welches sie – vielleicht mit Ausnahme des Jungfischstadiums – sehr deutlich von anderen karpfenartigen Fischarten unterscheidet.

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Gründling © Photo: biopix.dk – Gründling
Zingel © Clemens Ratschan – Zingel