Rotauge (Rutilus rutilus)

Bestimmung der Fischart Rotauge

Startseite    Fischportal    Fischlexikon    Rotauge (Bestimmung)

weitere Fischarten im Lexikon

Fichliste klein

Bestimmung

Rotaugen besitzen einen mehr oder weniger hochrückigen, lang gestreckten und seitlich abgeflachten Körper. Der Rücken ist von graugrüner bis blaugrüner Färbung, die Flanken des Fisches erscheinen dagegen hell, silbrig mit häufig leicht gelblichem Schimmer. Rotaugen besitzen ein festes Schuppenkleid mit im Vergleich zu einigen anderen Cypriniden wie Hasel oder Aland relativ großen Rundschuppen.

Rotauge © Christoph Lomberg – Homepage: http://www.grundzeit.de – adultes Rotauge

Rotauge © anglermap – Kopfform des Rotauges

Während Bauch- und Afterflosse meist rötlich gefärbt sind, ist die Brustflosse eher von grauer bis weißlicher Farbe. Die Rücken- und Schwanzflosse des Rotauges sind gewöhnlich von grauer bis schwach rötlicher Farbe, aber auch eine deutliche Rotfärbung ist durchaus regelmäßig zu beobachten. Da gerade die Flossenfärbung stark variiert und oft auch stark abhängig vom Wohngewässer ist, kann sie als Bestimmungsmerkmal nur bedingt herangezogen werden. Typisch für das Rotauge ist der meist deutlich rote Augenring, das endständige Maul und die auf gleicher Höhe mit der Bauchflosse ansetzende Rückenflosse.

Das Rotauge hat große Ähnlichkeit mit einigen karpfenartigen Fischen wie dem Aland, dem Frauennerfling oder der Rotfeder. Besonders häufig wird die Art mit der Rotfeder verwechselt, mit der sie oft eng zusammenlebt. Diese beiden Arten können jedoch recht eindeutig voneinander unterschieden werden. Rotfedern haben eine deutlich nach hinten versetzte Rückenflosse und – typisch für oberflächenorientierte Arten – ein oberständiges Maul. Auch fehlt ihnen der rote Augenring und ihre Flossen sind meist deutlich stärker gefärbt als beim Rotauge. Da jedoch gerade die Körper- und Flossenfärbung stark vom Umgebungsgewässer abhängen, ist eine Unterscheidung anhand dieser Merkmale meist nicht eindeutig zu treffen. Besonders in trüben, lehmig-tonigen Gewässern ist die Färbung nur sehr schwach ausgebildet und ein Unterschied der Arten hinsichtlich ihrer Körper- und Flossenfärbung kaum wahrnehmbar.

Rotauge und Aland © anglermap – Rotauge und Aland im Vergleich

Die Unterscheidung des Rotauges vom Frauennerfling ist da schon deutlich schwieriger. Zwar ist der Frauennerfling in Deutschland viel seltener und regional überwiegend auf das Einzugsgebiet der Donau beschränkt, aber wo er vorkommt, sind Rotaugen meist ebenso vertreten. Zu unterscheiden sind die Arten am besten anhand der Maulform, die beim Rotauge endständig und beim Frauennerfling leicht unterständig ist. Frauennerflinge sind darüber hinaus meist etwas weniger hochrückig bei einem vergleichsweise kleinen Kopf und die Rückenflosse ist gegenüber der Bauchflosse leicht nach hinten versetzt.

Auch zwischen Rotauge und Aland ist die Ähnlichkeit sehr stark und eine Unterscheidung gerade im juvenilen Stadium oft schwierig. Deutliche Unterschiede zeigen sich bei diesen beiden Arten außer in ihrer leicht abweichenden Verbreitung und Endgröße in der Anzahl der Schuppen auf der Seitenlinie. Alande haben deutlich kleinere Schuppen (53-61 Schuppen entlang der Seitenlinie gegenüber 42-46 beim Rotauge). Diesen Unterschied erkennt man optisch vor allem, wenn man beide Arten gleichzeitig betrachten kann, der Unterschied ist jedoch auch spürbar, wenn man die Arten in die Hand nimmt. Alande fühlen sich eher weicher und biegsamer an, während das Schuppenkleid des Rotauges doch eher derbe erscheint.

Kleinere Rotaugen könnten zudem mit dem Schneider verwechselt werden. Die beiden Arten finden sich zwar nur bedingt in den gleichen Lebensrämen, gemeinsame Vorkommen im Fließgewässer sind jedoch nicht auszuschließen. Eine Unterscheidung sollte aufgrund der sehr auffälligen Seitenlinie des Schneiders jedoch nicht schwer fallen.

Ähnliche Arten im Vergleich

Rotauge © anglermap – Rotauge
Rotfeder © anglermap – Rotfeder
Frauennerfling © Clemens Ratschan – Frauennerfling
Schneider © anglermap – Schneider