Döbel (Squalius cephalus)

Fangmethode und Köder

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Fangmethode & Köder

Döbel halten sich die meiste Zeit in der Nähe der Wasseroberfläche auf und können auch dort gesucht und beangelt werden. Bedenken sollte man bei der gezielten Suche, dass die Fischart sehr scheu ist und durch unachtsames Verhalten schnell und oft für längere Zeit vom Standplatz verscheucht wird. Zum Winter hin ziehen sie die Döbel meist in tiefere Gewässerabschnitte zurück, bleiben jedoch auch hier aktiv, so dass sich auch in dieser Jahreszeit ein Versuch lohnt.

Döbel © anglermap.de – Zielfisch Döbel

Bei der Auswahl potentieller Fangplätze hilft neben eigenen Erfahrungswerten – insbesondere an fremden Gewässern – eine ausführliche Begehung des Angelreviers mit der Suche nach Besonderheiten des Gewässers. Strömungsberuhigte Uferbereiche, strukturelle Besonderheiten wie überhängende Büsche, versunkene Bäume oder Äste, Kehrströmungen hinter großen Steinen, Brücken, Schleusen, Bach- oder Kanaleinläufe sowie vorhandene Oberflächenaktivitäten sind dabei nur einige Komponenten, die bei der Auswahl möglicher Angelplätze herangezogen werden können.

Brückenpfeiler © anglermap.de – Das Kehrwasser der Brückenpfeiler ist immer ein gute Idee für einen Versuch

Döbel sind Allesfresser und verhalten sich mit zunehmendem Alter vermehrt räuberisch. Entsprechend sind die Angelmethoden und die Köderauswahl sehr vielfältig und müssen den aktuellen Bedingungen angepasst werden.

Manchmal hat man den Eindruck, der Döbel hat seinen Zweitnamen "Dickkopf" nicht wegen seiner Kopfform, sondern aufgrund seines für uns Angler manchmal schwierigen und launischen Verhaltens. Besonders die großen Döbel stellen oftmals eine echte Herausforderung dar und sind wahrhaftig nicht einfach zu fangen. Viel Glück also!

Häufigste Fangmethode auf Döbel aller Größen ist sicher die Posenfischerei. Dabei kommen gerade im Fließwasser meist etwas längerer Ruten (3,60-4,50 m) zum Einsatz, die eine gute Köderführung erlauben. Geangelt wird mit leichten, feststehenden und schlanken Posen, die an möglichst dünner Schnur (18-20er Hauptschnur, 12er bis 14er Vorfach) geführt werden. Die Hakengröße sollte möglichst klein, aber entsprechend des verwendeten Köders gewählt werden. Bei der Bebleiung des Vorfaches kann es von Vorteil sein, wenn für das letzte Blei ein Abstand von mindestens etwa 20 cm vom Haken eingehalten wird, damit der Köder im Wasser ausreichend Bewegungsspielraum behält.

Die vermuteten Standplätze der Döbel sollten möglichst nicht direkt angeworfen werden, um den Zielfisch nicht zu verscheuchen. Einfach die Posenmontage etwas oberhalb des potentiellen Fangplatzes einwerfen und direkten Kontakt zur Pose suchen. Gerade ein kurzes Anhalten der Pose bewirkt ein Aufsteigen des Köders, der dann wieder langsam Richtung Grund fällt. Beide Phasen sind für Döbel manchmal unwiderstehlich.

Döbel © anglermap – kleiner Döbel aus der Wied

Insgesamt ist die Posenfischerei auf Döbel sicher eine sehr aktive Form des Angelns, da es sich meist nicht lohnt, sehr lange an einem Fangplatz zu verweilen. Hat man erstmal ein oder zwei gute Exemplare an einer Stelle gefangen, sind die verbliebenen Döbel gewarnt und ein weiterer Versuch sollte auf einen späteren Zeitpunkt verlegt sein. Also lieber öfter mal die Stelle wechseln, als ewig an einem erfolgreichen Angelplatz zu verweilen.

Kann der Zielfisch vom Ufer aus mit der Pose nicht erreicht werden oder ist die Strömung am Fangplatz zu stark, kommt die Grundangel zum Einsatz. Dies gilt oft auch für die Döbelangelei im Winter, wo die Grundfischerei manchmal erfolgreicher ist. Egal, ob mit der einfachen Grundrute mit Laufblei oder mit der Feederrute – in jedem Fall können mit diesen Montagen Angelplätze in größerer Entfernung und Gewässerbereiche mit stärkerer Strömung erfolgreich befischt werden. Beim Angeln auf Döbel kommen meist eher leichte Montagen (Bleigewichte von 8-20g) zum Einsatz, in fließenden Gewässern mit intensiver Strömung oder starkem Schiffsverkehr müssen manchmal auch schwerere Montagen eingesetzt werden. Entsprechend kommen dann auch Ruten mit höherem Wurfgewicht und höhere Schnurstärken (25-30er) zum Einsatz.

Für beide Fangmethoden sind die unterschiedlichsten Köderarten Erfolg versprechend. Klassischer Köder ist auch beim Döbel die Made, an Naturködern können darüber hinaus auch alle anderen Varianten wie Würmer in verschiedenen Größen (kleine Mistwürmer, Dendrobenas oder normale Regenwürmer), Spock (Larven der Köcherfliege), Mehlwürmer, Mückenlarven oder verschiedene Insekten verwendet werden. Sehr erfolgreich sind jedoch auch Köder wie Käse oder Teig, die an der Pose, mit der Grundmontage oder als Oberflächenköder (z.B. in Form von Brotkruste) angeboten werden. Sehr fängig sind darüber hinaus auch fleischige Produkte wie z.B. Frühstücksfleisch oder Fleischwurst. Gerade im Sommer unschlagbar für die Posenfischerei ist die Verwendung von Kirschen oder auch anderen Früchten, die besonders auch von großen Döbeln gerne und ohne Misstrauen genommen werden.

Strömung © anglermap.de – Döbelstandort? Der Uferbereich sieht vielversprechend aus

Für alle Methoden ist ein Anfüttern eigentlich nicht erforderlich. Ein Ausbringen von Futterballen am oder in der Nähe des Angelplatzes kann sogar kontraproduktiv sein und die Fische verscheuchen. Hilfreich kann es dagegen sein, kleinere Köderteile wie ein paar Maden oder wenige Käse- oder Teigstücke oberhalb des eigentlichen Angelplatzes einzuwerfen, um den Fisch mit dem Köder zu aktivieren und sein Misstrauen zu nehmen.

Eine weitere Methode spricht den räuberisch lebenden Döbel an. Hierbei kommen Kunstköder in eher kleinen Ausführungen zum Einsatz, die an kurzen bis mittellangen (2,70-3,30 m) leichten Ruten geführt werden. Erfolg versprechend sind dabei insbesondere kleinere Spinner, Wobbler oder auch Twister.

Mindestens ebenso gut wie die genannten Kunstköder wirken kleinere echte Fische, die in geeigneter Weise angeboten werden. Ein kleiner toter Fisch am Einzelhaken kann mit der Pose, kleinen Wasserkugeln oder auch ganz ohne oberflächlichen Bissanzeiger aufreizend präsentiert werden. Einem mit leichtem Gerät nur mit einem Einzelhaken und 1-2 Bleischroten beschwerten toten Fisch von 8-10 cm, der ohne viel Platschgeräusche platziert und mit der richtigen Köderführung angeboten wird, kann kaum ein guter Döbel widerstehen. Selbst größere Fische, die aufgezogen oder am System geworfen und an den Döbelstandorten vorbeigezogen werden, haben schon manchen Kapitalen zum Kescher gebracht. In Gewässern, in denen auch mit Hechten zu rechnen ist, sollte bei dieser Angelform ein geeignetes Raubfischvorfach natürlich nicht fehlen.

Auch für den Fliegenfischer ist der Döbel ein sehr interessanter Zielfisch und wird mit unterschiedlichen Mustern angesprochen. Am richtigen Platz angeboten, können fast alle Formen der Fliegenfischerei zum Erfolg führen. Je nach Jahres- oder Tagszeit sind es mal kleine Streamer, Goldkopfnymphen oder auch die geschickt platzierte Trockenfliege, denen ein guter Döbel nicht widerstehen kann. Ein aufregender Drill ist dabei im stark strömenden Wasser garantiert.