Äsche (Thymallus thymallus)

Bestimmung der Fischart Äsche

Startseite    Fischportal    Fischlexikon    Äsche (Bestimmung)

weitere Fischarten im Lexikon

Fichliste klein

Bestimmung

Die Äsche hat einen lang gestreckten, seitlich nur leicht abgeflachten und wenig hochrückigen Körper. Der Kopf der Äsche ist ebenso wie ihre leicht unterständige Maulöffnung eher klein, wobei die Maulspalte maximal bis an den Vorderrand des Auges reicht. Ihre Gestalt ist insgesamt kräftig und bestens an die Fließgeschwindigkeiten ihres Lebensraumes angepasst.

Charakteristisch für die Äsche ist ihre im Vergleich zu allen übrigen Salmoniden sehr große Rückenflosse, die beim Männchen besonders stark ausgeprägt ist. Aufgrund ihrer Ausmaße und ihrer Gestalt wird die Rückenflosse der Äsche auch als Fahne bzw. Äschenfahne bezeichnet. Zwischen Rücken- und Schwanzflosse ist auch bei der Äsche eine für alle Salmoniden typische Fettflosse vorhanden.

adulte Äsche © biopix.dk – Homepage: http://www.biopix.dk – adulte männliche Äsche

Eine weitere Besonderheit der Äsche sind ihre nach vorne zugespitzten, fast birnenförmigen Pupillen sowie ihr thymianähnlicher Geruch, dem sie ihren lateinischen Namen verdankt.

Äsche © Christian Dietzel – birnenförmige Pupille der Äsche

Die Äsche zeigt eine insgesamt sehr variable Färbung ihrer Flossen. Brust, Bauch- und Afterflosse sind von grauer bis graugelblicher Grundfärbung, die zur Laichzeit in mehr rötliche bis rötlich-violette Farbtöne wechselt. Dabei tritt insbesondere bei Bauch- und Afterflosse eine auffällige und fast regenbogenartige Zeichnung auf, die besonders beim Männchen sehr deutlich ausgeprägt sein kann. Diese Zeichnung findet sich auch auf der Rückenflosse und fällt durch die Größe dieser Flosse besonders ins Auge. Lediglich Schwanzflosse und die kleine fleischige Fettflosse zeigen keine besondere Zeichnung, sind aber besonders während der Laichzeit meist rötlich bis violett gefärbt. Diese violette Färbung findet sich bei Äsche häufig auch auf Teilen der Flanken oder im Kopfbereich (und hier besonders häufig auf den Kiemendeckeln).

Kopf und Rücken der Äsche sind von grauer, grau-bräunlicher bis grau-grüner Färbung, die Flanken sind etwas heller und zeigen meist einen matt-silbrigen Glanz. Zum Bauch hin hellt sich der Körper weiter auf. In diesem Bereich sind die Äschen von eher weißlich bis silbriger Färbung.

Die Schuppenstruktur ist klar erkennbar, die Größe der Schuppen eher klein mit durchschnittlich 86-90 festsitzenden Rundschuppen entlang der Seitenlinie. Die deutlich erkennbare Schuppenstruktur wird bei der Äsche durch das mehr oder weniger deutliche Vorhandensein von zahlreichen, parallel nach hinten verlaufenden dunklen Bändern noch weiter verstärkt und kann der Äsche je nach Ausprägung ein fast gestreiftes Aussehen verleihen. Neben dieser Streifung finden sich bei der erwachsenen (adulten) Äsche im vorderen Körperbereich oft zahlreiche kleine und unregelmäßig angeordnete schwarze Flecken. Die Anzahl dieser Flecken variiert sehr stark. Häufig findet man ca. 15-20 solcher kleinen Punkte auf jeder Seite der Äsche, die Anzahl kann aber gelegentlich auch deutlich höher liegen. Einzelne Flecken zeigen sich regelmäßig auch im Bereich der Kiemendeckel.

adulte Äsche © biopix.dk – Homepage: http://www.biopix.dk – Äsche mit intensiver Flossenfärbung

Die Farbgebung der Flossen und der sonstigen Körperbereiche ist dabei ebenso wie bei vielen anderen Arten stark abhängig von der Umgebung des jeweiligen Lebensraumes und kann somit stark variieren. Je nach den vorhandenen Lichtverhältnissen, der aktuellen Wassertrübung oder der Färbung des Gewässeruntergrundes erscheinen manche Äschen relativ hell mit fast silbrigen Flanken und deutlicher Flossenzeichnung. Andere Exemplare des gleichen Gewässerabschnittes mit vielleicht stark beschatteten Standplätzen und dunklem Gewässergrund zeigen dagegen eine fast einheitlich dunkelgraue Färbung. Die unterschiedliche Körper- und Flossenfärbung erscheint bei der Äsche besonders ausgeprägt und könnte bei oberflächlicher Betrachtung manchmal den Eindruck von zwei verschiedenen Fischarten hervorrufen.

Insgesamt ist die Äsche aufgrund ihrer äußeren Erscheinung eine sehr charakteristische und besonders zur Laichzeit stark auffällige Fischart, die kaum mit anderen Arten verwechselt werden kann.

Äsche © biopix.dk – Äsche mit farbigem Kiemendeckel

Wenn man überhaupt von ähnlich aussehenden Fischarten sprechen will, dann sind es am ehesten noch Arten aus der Gattung der Coregonen. Diese bei uns heimischen Renken- oder Maränenarten besiedeln jedoch eher selten die gleichen Lebensräume wie die Äsche. Insbesondere in großen Seen mit sommerkühlen Zuflüssen ist ein Zusammentreffen dieser Arten jedoch denkbar. Auf den ersten Blick ähneln sich diese beiden Arten tatsächlich. Besonders die Körperform, Beschuppung sowie die Kopf- und Maulform zeigen deutliche Übereinstimmungen. Und auch die Körperfärbung kann je nach äußeren Bedingungen durchaus ähnlich ausfallen. Verwechslungen zwischen Renkenarten und Äschen sollten aber schnell ausgeräumt sein, wenn man einen Blick auf die völlig unterschiedliche Gestaltung der Rückenflossen wirft.