Brassen (Abramis brama)

Fortpflanzung der Fischart Brassen

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Fortpflanzung

Brassen gehören zu den Sommerlaichern und beginnen ihren Fortpflanzungszyklus meist im Zeitraum zwischen April und Juni. Eine Wassertemperatur von etwa 15°C scheint hierbei besonders günstig. In tieferen Seen kann sich die Laichzeit je nach Wetterbedingungen bis in den Juli schieben. In flachen Gewässern, die sich im Frühjahr deutlich schneller erwärmen, ist meist schon im April und Mai mit Laichaktivitäten zu rechnen.

Brassen © anglermap – Brassen mit Laichausschlag

Zur Laichzeit sammeln sich die Brassen zu teilweise riesigen Laichschwärmen und ziehen zu ihren angestammten Laichplätzen. Die männlichen Brassen zeigen zu dieser Zeit einen deutlichen und für die Karpfenfische typischen Laichausschlag an Kopf, Körper und Flossen. Dort ist er gut spürbar und besteht aus perlartigen kleinen Knötchen, die zunächst eine weiße und später eine gelbliche Färbung besitzen.

Als Laichplätze werden im Allgemeinen ufernahe flache Bereiche mit Pflanzenbewuchs aufgesucht. Hier geben die Weibchen ihre bis zu 300.000 Eier in mehreren Portionen unter teilweise heftigem Geplätscher vorzugsweise an diesen pflanzlichen Strukturen ab. Zwischen den Laichvorgängen finden regelmäßig auch Ortswechsel statt, wobei durchaus größere Strecken überwunden werden.

Makrophyten © anglermap.de – Uferzone mit ausgedehntem Pflanzenbestand

Brassen sind für einen erfolgreichen Laichakt nicht an das Vorhandensein von Wasserpflanzen gebunden. Fehlen geeignete pflanzliche Strukturen, so werden gerne auch andere geeignete Ablagestellen wie Steine, Äste oder sonstige strukturierte Bereiche des Gewässerbodens zur Eiablage genutzt. Bei stark regulierten Flüssen und Kanälen ohne geeignete Wasserpflanzen oder sonstige Orte zur Eiablage ist die Art meist in der Lage, erfolgreich abzulaichen. Entsprechend sind die meisten Brassenvorkommen in Deutschland reproduzierend und ihr Bestand meist nicht von Besatzmaßnahmen abhängig.

Kanal © anglermap.de – auch mit den eher kargen Strukturen der Kanäle kommen Brassen meist gut zurecht

Nach dem Ablaichen kleben die ca. 1,5-2,0 mm großen gelblichen Eier am vorhandenen Substrat und schlüpfen hier je nach Wassertemperatur nach etwa 3-12 Tagen. Die zunächst etwa 4-5 mm großen Fischlarven heften mit ihren Klebedrüsen weiterhin am Laichsubstrat an, bis der Dottersack aufgebraucht ist. Erst dann schwimmen die kleinen Fischlarven frei umher, um erste Nahrung zu suchen, die anfangs vor allem aus dem vorhandenen Plankton des Gewässers besteht. Bereits mit wenigen Zentimeter Körperlänge gehen die jungen Brassen dann auf Bodennahrung über.

Brassen © anglermap – juveniler Brassen

Nach dem ersten Jahr wachsen sie auf eine Größe von etwa 5-7 cm heran, im dritten Jahr erreichen sie ca. 15-17 cm. Geschlechtsreif werden Brassen im 4. bis 5. Lebensjahr mit dann etwa 25-30 cm, insbesondere bei schlechten Nahrungsbedingungen erfolgt die Laichreife aber auch deutlich später.

Häufig laicht der Brassen zusammen mit anderen karpfenartigen Vertretern wie Güstern oder Rotaugen. Da meist auch ähnliche Laichareale aufgesucht werden, kommt es regelmäßig zu Kreuzungen zwischen den Arten. Solche Hybriden werden vor allem zwischen den Arten Brassen, Rotauge, Rotfeder oder Aland beobachtet. Es ist anzunehmen, dass in eher unstrukturierten Gewässern mit eher wenigen geeigneten Laichhabitaten solche Hybridisierungen häufiger vorkommen.

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