Rotfeder (Scardinius erythrophtalmus)

Fangmethode und Köder

Startseite    Fischportal    Fischlexikon    Rotfeder (Fangmethode & Köder)

weitere Fischarten im Lexikon

Fichliste klein

Fangmethode & Köder

Die Hauptfangzeit für Rotfedern liegt eindeutig in der wärmeren Jahreszeit. Vielleicht kann man die Art sogar als ausgesprochene Schönwetterart bezeichnen, da sie auch bei strahlendem Sonnenschein und absoluter Windstille uns Angler mit reger Fressaktivität erfreut. In der kalten Jahreszeit ziehen sich die Rotfederschwärme in tiefere Gewässerregionen zurück, um dort zu überwintern. In diesem Zeitraum ist der Stoffwechsel der Rotfedern meist stark zurückgesetzt und die Nahrungsaufnahme ist weitgehend eingestellt.

Natursee © Brunhilde Schaefer – im flachen Uferbereich sind Rotfedern meist leicht auszumachen

Anders als beim Rotauge sind die Rotfedern eines Gewässers in der Regel leichter zu finden und auch für den Uferangler oft gut erreichbar. Gewässerbereiche mit Unterwasserpflanzen, Seerosenfelder, Schilfgürtel, aber auch umgestürzte Bäume oder andere ufernahe Strukturen sind typische Orte, an denen wir die Rotfedern zuverlässig finden. Auch hier gilt: bei der Auswahl eines geeigneten Fangplatzes hilft neben eigenen Erfahrungswerten – insbesondere an fremden Gewässern – intensives Beobachten des Gewässers und seiner Besonderheiten. Strömungsverhalten, strukturelle Besonderheiten, Uferbewuchs oder Oberflächenaktivitäten sind dabei nur einige Komponenten, die bei der Auswahl des Angelplatzes herangezogen werden können.

Posen leichte Posen

Häufigste Fangmethode auf Rotfedern ist eindeutig die Posenfischerei. Dabei können je nach Gewässer unterschiedliche Ruten und Posen zum Einsatz kommen. In den ufernahen und flacheren Gewässerbereichen wird meist mit leichten unberingten oder beringten Ruten und feststehender Posenmontage gefischt. Müssen weiter entfernte Stellen angeworfen werden, wird die beringte Rute auch gerne mit einer möglichst leichten Laufpose bestückt.

Neben möglichst leichten Ruten und Rollen kommen in der Regel feine Schnüre (18-20er Hauptschnur, 10-14er Vorfach) und kleine Hakengrößen (je nach Köder in den Größen 12-18) zum Einsatz. Der Köder wird dabei in mittlerer bis geringer Wassertiefe angeboten, eine Platzierung des Köders auf Grund kann sogar kontraproduktiv sein, da Rotfedern ihre Nahrung eher seltener vom Boden aufnehmen. Oft können bei Sonnenschein und Windstille auch große Exemplare relativ oberflächennah gefangen werden. An kühleren Tagen, bei bedecktem Wetter oder stärkerem Wind sowie zum Herbst hin orientieren sich die Rotfedern Richtung Mittelwasser oder halten sich – oft zusammen mit Rotaugen – in Bodennähe auf. Ein Anbieten des Köders im Mittelwasser oder kurz über Grund ist an solchen Tagen dennoch meist Erfolg versprechender als die Platzierung des Köders direkt auf dem Grund.

Rotfeder © anglermap.de – Zielfisch: Rotfeder

Soll beim Posenfischen grundnah geangelt und gleichzeitig ein Verdriften des Köders vermieden werden, können bei Aufliegen des letzten Bleies auch auftreibende Köder wie beispielsweise Brötchenkruste oder Maden mit Styroporkugeln erfolgreich verwendet werden. Kommen sinkende Köder zum Einsatz, sollte die Montage in jedem Fall ein langsames Absinken des Köders ermöglichen, da gerade größere Rotfedern einem langsam sinkenden Köder gerne hinterher gehen, um ihn dann vom Grund aufzunehmen. Dagegen wird ein schon länger auf dem Grund liegender Köder oft ignoriert. Daher hilft es manchmal, den Köder regelmäßig durch neues Auswerfen oder leichtes Einziehen zu bewegen.

Müssen weiter vom Ufer entfernte Stellen erreicht werden oder ist ein Posenfischen z.B. wegen zu starkem Wind nicht möglich, kann auch die Grundfischerei zum Erfolg führen. Dabei kann mit der einfachen Grundrute mit Laufblei bzw. Paternoster-Montagen oder mit der Feederrute und Futterkorb gefischt werden. Auch hierbei ist ein auftreibender oder zumindest nach dem Einwurf langsam sinkender Köder von Vorteil. Beim Rotfederangeln mit der Grundrute kommen meist leichte Montagen (Bleigewichte von 8-20g) zum Einsatz, da in Fließgewässern nur Bereiche mit sehr geringer Strömung befischt werden sollten. Daher kommen auch hierbei Ruten mit geringem Wurfgewicht und dünnen Schurstärken zum Einsatz.

Rotfeder © anglermap – halbstarke Rotfeder

Für beide Fangmethoden sind verschiedene Köderarten Erfolg versprechend. Klassischer Köder ist auch bei der Rotfeder die Made (einschl. Caster), an Naturködern können darüber hinaus auch kleine Würmer (z.B. kleine Mistwürmer), Mehlwürmer, Mückenlarven oder verschiedene Insekten verwendet werden. Weitere mögliche Köder sind Mais, Weizen, Teig, Käse oder kleine Kartoffelstücke, die an der Pose oder mit der Grundmontage angeboten werden. Besonderer Erfolg verspricht hierbei das Angeln mit Brotprodukten. Auftreibenden kleinen Krustenstücken vom Brötchen oder Weißbrot können Rotfedern meist kaum widerstehen. Ähnliches gilt für das Innere dieser Brotprodukte, die Brotflocke. Leicht an den Haken gedrückt mit unregelmäßig gestaltetem Rand, von dem sich auch kleinere Stückchen ablösen können, sind auch diese Köder absolut erste Wahl.

Ein Anfüttern ist beim Angeln auf Rotfedern nicht unbedingt erforderlich, da die Art sehr standorttreu ist und ohne Vorliegen besonderer Gründe den Standort nicht verlässt. Wichtig für den Angler ist jedoch, die meist oberflächennahen Schwarm nicht durch hektische Bewegungen, lautes Auftreten oder direktes Anwerfen zu verschrecken. Statt größerer Futtermengen hin und wieder einige kleine Portionen des verwendeten Angelköders an die Angelstelle zu werfen, reicht häufig, die Rotfedern über längere Zeit in Fresslaune zu halten. In jedem Falle sollte die verwendete Futtermenge im Interesse der Gewässergüte und der im Gewässer lebenden Organismen (also auch der Fische) auf ein Minimum beschränkt werden.

Für den Fliegenfischer ist die Rotfeder gut erreichbar. Besonders in windstillen Bereichen und in der Nähe größerer Pflanzenbestände kann die Art mit verschiedenen Mustern erfolgreich befischt werden. Je nach Tageszeit und Aktivität der Rotfedern kann sowohl die Trockenfliege als auch die Nassfliege oder Nymphe gute Fische bringen. Selbst kleine oberflächennah geführte Streamer werden häufig von Rotfedern attackiert.

Die auf dieser Seite dargestellten Produktabbildungen wurden uns freundlicherweise von der Fa. Balzer GmbH zur Verfügung gestellt.