Barsche spielen in der Fischerei zumindest regional eine größere Rolle. Besonders dort, wo Barsche noch starke und vor allem schnellwüchsige Populationen bilden, sind Fang und Verkauf dieser Art für die Berufsfischerei ein wichtiges Standbein. So wird der Barsch in zahlreichen großen Seen wie z.B. den Plöner Seen, der Müritz oder auch im Bodensee in großen Stückzahlen gefangen und vermarktet. Die konsequente wirtschaftliche Nutzung spielt jedoch meist nur dort eine größere Rolle, wo auch andere Fischarten wie Renken, Zander oder auch der Hecht für den Berufsfischer in ausreichender Zahl erreichbar sind.
© Bernd Hartmann – Barsche und Zander (grüne Kiste) als Ausbeute bei der Stellnetzfischerei
Angeboten wird der Barsch in diesen Regionen regelmäßig als Filet und erzielt im Verkauf teilweise recht ansehnliche Preise von 20 € und darüber hinaus. Auch in der Restauration erscheinen Barsche teilweise auf der Speisekarte. In der Bodenseeregion werden Barsche (hier heißen sie meist Kretzer) oder Egli (so wird der Barsch in der Schweiz bezeichnet), zu Gerichten verarbeitet werden, die in der gehobenen Preisklasse angesiedelt sind.
© Photo: biopix.dk – Barsch in verwertbarer Größe
Barsche besitzen ein festes weißes und recht grätenarmes Fleisch. Viele bezeichnen die Art als den schmackhaftesten Süßwasserfisch, für andere wird er nur durch den Zander noch übertroffen. Trotz einer allgemein sehr positiven Bewertung und seiner hohen Verbreitung wird der Barsch in vielen Regionen Deutschlands nur selten oder gar nicht angeboten. Ein Grund hierfür ist sicher, dass in vielen guten Barschgewässern heute keine Berufsfischerei mehr stattfindet. Ein weiterer Grund könnte aber auch in der Tatsache liegen, dass die marktfähige Verarbeitung von Barschen relativ aufwändig und damit auch recht teuer ist.
© anglermap – leckere Barschfilets
Charakteristisch für die Barsche ist ihr sehr fest sitzendes Schuppenkleid. Für jeden, der es einmal versucht hat, wird schnell klar, dass ein Entschuppen nur mit größter Mühe zu bewerkstelligen ist. Daher wird dieser Fisch zumeist als Filet angeboten, bei dem das Fleisch von der Haut gelöst wird und so auf ein Schuppen der Fische verzichtet werden kann. Da die Durchschnittsgröße der Barsche selbst in guten Gewässern meist nicht über 30 cm liegt, kann man sich den Aufwand gut vorstellen, der erforderlich ist, um 1 kg dieser leckeren Filets zusammen zu bekommen.
Als Angelfische sind Barsche sehr beliebt und werden mit unterschiedlichen Methoden intensiv befischt. Auch wenn von vielen Fischessern unter den Anglern die leicht zu verarbeitenden Arten wie Forelle, Hecht oder Zander öfter auf dem Speiseplan stehen, für viele ist die Zubereitung einer Barschmahlzeit das höchste der Gefühle. Dabei wird hin und wieder sogar mit allen möglichen ideenreichen Methoden versucht, den Barsch von seinem Schuppenpanzer zu befreien. Handelsübliche Entschuppungswerkzeuge kommen dabei ebenso zum Einsatz wie selbst gebaute Konstruktionen oder der Einsatz der gelochten Scheibe eines gängigen Küchengerätes. Und das hat einen guten Grund: ein Barsch mit Haut schmeckt noch um einiges besser als das pure Filet und der Aufwand wird mit einem wirklichen Geschmackserlebnis belohnt.
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