Barsch (Perca fluviatilis)

Fortpflanzung der Fischart Barsch

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Fortpflanzung

Barsche zählen zu den Frühjahrslaichern. Bei Wassertemperaturen ab etwa 6°C beginnt ihre Laichzeit und erstreckt sich in aller Regel auf den Zeitraum März bis Mai, Verschiebungen in Abhängigkeit der vorherrschenden Wassertemperaturen sind jedoch möglich.

Zur Laichzeit suchen die Barsche flache Regionen der Uferzone auf und legen dazu in Fließgewässern gelegentlich auch kleinere Wanderung flussaufwärts zurück. Für die Eiablage werden Wasserpflanzen, Äste, Wurzeln, Steine oder andere feste Strukturen des Gewässers genutzt, wobei der Laicherfolg nicht vom Vorhandensein einer bestimmten dieser genannten Strukturen abhängig ist.

Pflanzenbestand © anglermap.de – strukturreiche Gewässerzonen bilden für den Barschnachwuchs eine ideale Kinderstube

Barsche sind überaus tolerant, was die Laichbedingungen des Gewässers angeht. Auch wenn sie gerne mit Pflanzen besetzte Uferregionen für die Eiablage nutzen, kommen sie auch mit den wenigen vorhandenen Strukturen vieler unserer Abgrabungsgewässer oder Kanäle zurecht. Auch in diesen kargen Lebensräumen ist der Reproduktionserfolg regelmäßig so hoch, dass Jahr für Jahr große Schwärme an Jungbarschen in den Uferzonen zu beobachten sind.

Totholz © Juliane & Marcel Gierth – Totholz als Laichsubstrat

Bei der Eiablage zeigen die Barsche eine sehr charakteristische Besonderheit. Ihre Eier werden nicht einzeln am ausgewählten Laichplatz abgegeben, sondern in Form von langen gallertartigen Laichschläuchen. Die Weibchen geben diesen Laichstrang unter kreisförmigen Bewegungen an den ausgewählten Pflanzen oder Ästen ab, der dann netzartig um das Laichsubstrat angeordnet ist. Je nach Größe der Weibchen werden auf diese Weise bis zu 300.000 Eier abgelegt, die unmittelbar nach der Eiablage von einem oder mehreren männlichen Barschen besamt werden.

Die durchschnittlich etwa 2 mm großen Eier benötigen in Anhängigkeit der Umgebungstemperaturen etwa 2-3 Wochen für ihre Entwicklung. Die frisch geschlüpften Larven sind dann etwa 5-6 mm groß und steigen unmittelbar nach dem Schlüpfen an die Wasseroberfläche, um ihre kleinen Schwimmblasen mit Luft zu füllen. Das Aufsteigen an die Oberfläche wird ihnen dadurch erleichtert, dass ihr Dottersack einen größeren Öltropfen enthält, der für den nötigen Auftrieb sorgt.

Sobald der Dottersack zum größten Teil aufgebraucht ist, schließt sich die nun schwimmfähige Brut zu oft großen Schwärmen zusammen, um zunächst im Freiwasser nach kleinsten Planktonorganismen zu suchen. Erst später kehren die kleinen Barsche wieder in die ufernahen Regionen zurück, um hier im Schutz der vorhandenen Unterwasserpflanzen, versunkener Äste oder umgestürzter Bäume auf die Jagd nach allen möglichen Kleinorganismen der Uferzone zu gehen.

Nach dem ersten Jahr wachsen die kleinen Jäger hier auf eine Größe von etwa 6-8 cm heran, im zweiten Jahr erreichen sie durchschnittlich ca. 9-13 cm. Die Geschlechtsreife setzt bei den Männchen teilweise bereits nach dem ersten, in der Regel aber nach dem 2. Jahr ein. Die Weibchen werden in der Regel etwas später laichreif, gewöhnlich nach dem 3.-4. Jahr, gelegentlich auch schon nach dem 2. Lebensjahr. Eine Unterscheidung der beiden Geschlechter nach rein äußerlichen Merkmalen ist dabei nur schwer möglich, da auch die Männchen im laichbereiten Zustand "recht gut dabei" sind und ein Laichausschlag, wie er bei den Karpfenfischen üblich ist, nicht existiert.